Manfred Schneckenburger (geboren 1938 in Stuttgart, gestorben 2019 in Köln)
Manfred Schneckenburger wächst in Stuttgart auf und studiert in München und Tübingen Germanistik, Geschichte, Kunstgeschichte und Ethnologie. 1969 promoviert er über die Geschichte und künstlerische Bedeutung des Bildformats vom Mittelalter bis zum Rokoko (Eberhard Karls Universität Tübingen). Von 1968 bis 1969 absolviert Schneckenburger an der Staatsgalerie Stuttgart ein Volontariat und ist von 1969 bis 1972 als Ausstellungsreferent im Olympiakomitee in München unter anderem für die Organisation der Olympiaausstellung „Weltkulturen und moderne Kunst“ im Haus der Kunst verantwortlich. Ab 1973 ist er Direktor der Kunsthalle Köln. 1975 übernimmt Schneckenburger die künstlerische Leitung der „documenta 6“ (1977), die später auch als „Medien-documenta“ bekannt wird und auf der erstmals ein offizieller Beitrag der DDR-Künstler, darunter Werke von Werner Tübke, Wolfgang Mattheuer, Willi Sitte und Bernhard Heisig, zu sehen ist. Von 1978 bis 1981 lehrt Schneckenburger an der Ruhr-Universität Bochum und arbeitet als freier Ausstellungsmacher und Autor, bevor er 1987 die documenta erneut verantwortet. Schneckenburger ist Autor und Herausgeber zahlreicher Schriften und Texte, dazu zählen „documenta. Idee und Institution“ (München 1983) und „Aushäusig. Kunst für öffentliche Räume“ (Regensburg 1994) sowie diverse begleitende Ausstellungskataloge. Von 1987 bis 1989 übernimmt Schneckenburger die documenta-Professur an der Gesamthochschule Kassel und ist ab 1991 Professor für Kunst und Öffentlichkeit an der Kunstakademie Münster, die er von 1995 bis 2004 als Rektor leitet. Schneckenburger wird 2004 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.