Café Deutschland

Im Gespräch mit der ersten Kunstszene der BRD

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Ulay

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  Ulay
Ulay: Foto © Alexander Engelert/Schirn Kunsthalle Frankfurt

Ulay (eigentlich Frank Uwe Laysiepen; 1943 Solingen – 2020 Ljubljana)

Ulay wächst in Solingen auf und macht von 1958 bis 1962 eine Lehre zum Maschinenbauer. Im Anschluss absolviert er eine Ausbildung zum Fotografen und gründet eine Agentur für Industrie- und Architekturfotografie. 1968 siedelt Ulay nach Amsterdam über, wo er im Umfeld der Provo-Bewegung aktiv ist. Er pendelt zwischen Amsterdam und Köln und besucht ab 1969 die Kölner Werkschulen. Dort begegnet er unter anderen Jürgen Klauke, zusammen arbeiten sie an dem Buch „Ich & Ich“ (1972) und an der Performance „Keine Möglichkeit – Zwei Platzwunden“ (1975). 1975 lernt Ulay in Amsterdam Marina Abramović kennen, mit der er bald persönlich wie künstlerisch eine enge Partnerschaft eingeht. In den 1970er- und 80er-Jahren stellen sie unter anderem im Institute of Contemporary Art in Boston (1984), dem San Francisco Art Institute (1986), dem Musée d’art contemporain in Lyon (1986), dem Contemporary Arts Center in Cincinnati (1987) und dem Stedelijk Museum in Amsterdam (1989) aus. Von 1984 bis 1986 wandert die umfassende Ausstellung „Modus Vivendi“ durch Europa und die USA. Ulay und Abramović sind auf der documenta 6 (1977), 7 (1982) und 8 (1987) vertreten. Das Ende ihrer Aktion „The Lovers – Great Wall Walk“ in China markiert 1988 zugleich das Ende ihrer künstlerischen und privaten Beziehung. Ab Mitte der 1990er-Jahre ist das Werk Ulays in zahlreichen Einzelausstellungen und Retrospektiven zu sehen, darunter im De Appel Arts Center in Amsterdam (2000), dem National Centre for Contemporary Arts in Moskau (2007), dem Salon Dahlmann in Berlin (2013), dem Nederlands Fotomuseum in Rotterdam (2016) sowie in der Schirn Kunsthalle Frankfurt in Frankfurt am Main (2016). Ulay ist von 1998 bis 2004 Professor für Medienkunst an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Er wird unter anderem mit dem ars viva-Preis (1982), dem Video Award des San Sebastián Film Festivals (1983) und dem Celebration of Lives-Award des Biografilm Festivals in Bologna (2014) ausgezeichnet.

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