Café Deutschland

Im Gespräch mit der ersten Kunstszene der BRD

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Über das Projekt

Über das Projekt

„Café Deutschland. Im Gespräch mit der ersten Kunstszene der BRD“ ist das Ergebnis einer langjährigen Forschungsarbeit. Das Oral-History-Projekt versammelt mehr als 70 Gespräche, die das Städel Museum – unter der Projektleitung von Franziska Leuthäußer – mit Künstlern, Galeristen, Kunsthistorikern, Kritikern und Sammlern geführt hat. Erstmals richtet sich damit der Fokus auf die Zeitzeugen, die Generation der Kriegskinder, die häufig in den Trümmern der deutschen Städte aufwuchsen, durch Armut und Verlust geprägt waren und auf der Suche nach geistiger Auseinandersetzung den Weg in die Kunst nahmen.

Nach 1945 stand die deutsche Kunstszene vor der Aufgabe, ein kulturelles Erbe, das durch die Nationalsozialisten vernichtet, verschleppt und verfemt worden war, wiederzubeleben und weiterzuführen. Zwischen Studentenrevolte und wiedervereinigtem Deutschland entwickelte sich in der Bundesrepublik eine vielseitige kulturelle Landschaft, von deren Früchten wir bis heute zehren. Den mutigen Wegbereitern der 50er- und 60er-Jahre haben wir es zu verdanken, dass die Bundesrepublik bereits nach kurzer Zeit international wieder Anschluss und vor allem auch wertvollen Austausch gefunden hat.

Zusammen mit den Protagonisten der Kunstszene dieser Jahre begeben wir uns auf eine Zeitreise, die über individuelle Wege und durch ganz unterschiedliche Perspektiven führt. Unser Ziel war es, eine Annäherung an die historische Situation und damit ein Gesamtverständnis vergangener Geschichtsmomente im Umfeld der sich nach dem Zweiten Weltkrieg formierenden deutschen Kunstszene zu schaffen. Die Erzählungen ergänzen, überlagern und widersprechen sich, sie bereichern die Geschichtsschreibung um eine differenzierte Mehrstimmigkeit.

Das Zeitfenster der Untersuchung endet mit der deutschen Wiedervereinigung 1990, denn mit zunehmender Internationalisierung und der geografischen Öffnung erweitert und wandelt sich die deutsche Kunstszene und setzt neue Maßstäbe.

Im Kehrer Verlag ist eine fast 2.000 Seiten umfassende Printpublikation mit 74 Transkripten der Gespräche erschienen. Erhältlich ist die Publikation „Café Deutschland. Im Gespräch mit der ersten Kunstszene der BRD“ im Museums- sowie Onlineshop des Städel Museums und im Buchhandel.

Das Projekt wurde durch die langfristige Unterstützung der Art Mentor Foundation Lucerne ermöglicht.