Café Deutschland

Im Gespräch mit der ersten Kunstszene der BRD

Gespraeche-slug-bio

Hans Haacke

Hans Haacke

Hans  Haacke
Foto © Hans Haacke/Artists Rights Society (ARS), New York. Courtesy the artist and Paula Cooper Gallery, New York

Hans Haacke

Hans Haacke (geboren 1936 in Köln, lebt und arbeitet in New York)

Hans Haacke studiert ab 1956 an der Staatlichen Werkakademie Kassel. Mit einem Stipendium des DAAD geht er 1960 für ein Jahr nach Paris und arbeitet im Atelier 17 von Stanley William Hayter. 1961 studiert er mit einem Fulbright Stipendium an der Tyler School of Art in Philadelphia und lebt im Anschluss in New York. 1963 kehrt er nach Köln zurück und arbeitet dort als Lehrer an der Pädagogischen Hochschule in Kettwig. Seine erste Einzelausstellung „Wind und Wasser“ hat Haacke 1965 in der Düsseldorfer Galerie Schmela. Noch im selben Jahr siedelt er endgültig nach New York über, wo 1966 seine erste Einzelausstellung in der Howard Wise Gallery zu sehen ist. Er unterrichtet an der University of Washington in Seattle, am Douglass College in New Jersey und am Philadelphia College of Art. Ab 1967 ist er Dozent und ab 1975 Professor an der Cooper Union for the Advancement of Science and Art in New York. Im Januar 1969 gehört Haacke zu den Mitbegründern der Art Workers’ Coalition (AWC). Für eine Einzelschau im Solomon R. Guggenheim Museum, New York, entwickelt Haacke 1971 die Arbeiten „Shapolsky et al. Manhattan Real Estate Holdings, A Real Time Social System, as of May 1, 1971“ sowie „Sol Goldman and Alex DiLorenzo, Manhattan Real Estate Holdings, A Real Time Social System, as of May 1, 1971“, Dokumentationen der Immobilienspekulationen in Manhattan. Sechs Wochen vor der Eröffnung sagt der damalige Direktor Thomas Messer die Ausstellung ab und verhindert damit aus Angst vor der Reaktion der Geldgeber und Unterstützer des Museums die erste geplante Ausstellung eines deutschen Künstlers im Guggenheim Museum. Ab 1973 wird Haacke von der John Weber Gallery in New York vertreten, in Deutschland erfährt er insbesondere Unterstützung durch Paul Maenz. Er nimmt an zahlreichen Gruppenausstellungen teil: „Group Zero“ (Institute of Contemporary Art, University of Pennsylvania, Philadelphia, 1964), „Nul“ (Stedelijk Museum, Amsterdam, 1965), „The Machine as Seen at the End of the Mechanical Age“ (The Museum of Modern Art, New York, 1968), „Live in Your Head. When Attitudes Become Form“ (Kunsthalle Bern, 1969), „Prospect 69“ (Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 1969), Conceptual Art – Arte Povera – Land Art“ (Galleria Civica d’Arte Moderna, Turin, 1970), „Kunst im politischen Kampf“ (Kunstverein Hannover, 1973), „Art Into Society – Society Into Art. Seven German Artists“ (Institute of Contemporary Arts, London, 1974), „Museum des Geldes. Über die seltsame Natur des Geldes in Kunst, Wissenschaft und Leben“ (Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 1978), „Art Allemagne aujourd’hui“ (Musée d’Art moderne de la Ville de Paris, 1981), „The Artist as Social Critic“ (Australian National Gallery, Canberra, 1985), „Magiciens de la terre“ (Centre Pompidou, Paris, 1989), „The American Century. Art & Culture 1900–2000“ (Whitney Museum of American Art, New York, 1999), „Berlin – Moskau/Moskau – Berlin“, Martin-Gropius-Bau, Berlin/Tretjakow-Galerie, Staatliches Historisches Museum, Moskau (2003/04), „Kunst und Kalter Krieg. Deutsche Positionen 1945 bis 1989“ (Los Angeles County Museum of Art/Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg/Deutsches Historisches Museum, Berlin, 2009), „Bild gegen Bild“ (Haus der Kunst, München, 2012). Einzelpräsentationen finden unter anderem in folgenden Institutionen statt: Museum of Modern Art (Oxford, 1978), Stedelijk Van Abbemuseum (Eindhoven, 1979), The National Museum of Modern Art (Kyoto, 1984), Tate Gallery (London, 1984), Centre Pompidou (Paris, 1989), Museum Boijmans Van Beuningen (Rotterdam, 1996), Deichtorhallen Hamburg/Akademie der Künste (Berlin, 2006), Museo Reina Sofía (Madrid, 2012). Haacke nimmt an der documenta 5, 7, 8 und 10 teil und vertritt die Bundesrepublik Deutschland 1993 zusammen mit Nam June Paik auf der 45. Biennale von Venedig. Für seine Arbeit „Bodenlos“ im Deutschen Pavillon wird ihm der Goldene Löwe verliehen. Haacke ist Ehrendoktor des Oberlin College in Ohio (seit 1991), der Bauhaus-Universität in Weimar (seit 1998) und des San Francisco Art Institute (seit 2008).

Zurück zum Anfang