Inge Baecker (1943 Bochum – 2021 Bad Münstereifel)
Inge Baecker wächst in Bochum auf. Ab 1963 studiert sie Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie in Bonn, Münster, Gießen und Konstanz, wo sie Ingvild Otto (heute Ingvild Goetz) kennenlernt. Für den Grafikverlag edition art in progress, den Ingvild Otto 1969 gründet, nimmt Baecker mit verschiedenen Künstlern Kontakt auf, unter anderen mit Wolf Vostell, der daraufhin eine Edition anfertigt und ab diesem Zeitpunkt ein enger Gefährte Baeckers wird. Nachdem sie erste Ausstellungen in ihrer Wohnung veranstaltet hat, eröffnet sie 1970 auf dem Anwesen ihrer Mutter in der Tiefgarage ihre erste eigene Galerie mit einer Vostell-Ausstellung. Baecker zeigt Vostell in zahlreichen weiteren Einzel- und Gruppenausstellungen in ihrer Galerie und organisiert umfassende Retrospektiven seines Werks in anderen Institutionen. Weiterhin vertritt die Galerie Inge Baecker KP Brehmer, Al Hansen, Allan Kaprow, Alison Knowles, George Maciunas, Nam June Paik, Ulrike Rosenbach, HA Schult und andere. Außerdem werden Werke von John Cage, Mauricio Kagel und Karlheinz Stockhausen in der Galerie aufgeführt. 1972 veranstaltet Baecker im Einkaufszentrum Ruhrpark die Bochumer Kunstwochen, die bis 1979 sechsmal stattfinden. Sie engagiert sich 1975 in der Ausstellung „Sehen um zu hören. Objekte und Konzerte zu visueller Musik der sechziger Jahre“ (Städtische Kunsthalle Düsseldorf). In den 80er-Jahren setzt sie sich insbesondere für die zeitgenössische brasilianische Kunst in Deutschland ein. So organisiert sie 1988 die Ausstellung „Brasil Já. Beispiele zeitgenössischer brasilianischer Malerei“, die unter anderem im Städtischen Museum Leverkusen Schloss Morsbroich gezeigt wird. 1983 siedelt Baecker mit ihrer Galerie nach Köln über und kuratiert dort von 1996 bis 2003 in der St.-Gereon-Kirche die Ausstellungsreihe „Moderne Kunst im liturgischen Jahr“. 2004 organisiert sie für das Bayer Kulturhaus in Leverkusen die Ausstellung „Griechenland–Türkei. Treffpunkt moderne Kunst“, die im Anschluss in der Aya Irini in Istanbul und im Museum für moderne Kunst in Thessaloniki gezeigt wird. 2007 zieht Baecker mit ihrer Galerie nach Bad Münstereifel. Das Kunstmuseum Bochum widmet ihr 2012 die Ausstellung „Inge Baecker Bochum – Fluxus Ruhrgebiet“.