Café Deutschland

Im Gespräch mit der ersten Kunstszene der BRD

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Johannes Stüttgen

Johannes Stüttgen

Johannes  Stüttgen

Johannes Stüttgen

Johannes Stüttgen (geboren 1945 in Freiwaldau, Sudetenland, heute Tschechische Republik, lebt und arbeitet in Düsseldorf)

Johannes Stüttgen wächst am Niederrhein auf. Ab 1964 studiert er Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster unter anderen bei Joseph Ratzinger. 1966 nimmt er ein Kunststudium an der Kunstakademie Düsseldorf auf und schließt seine Ausbildung dort 1971 als Meisterschüler von Joseph Beuys ab. Als Reaktion auf den Tod von Benno Ohnesorg sowie die damit einhergehenden Studentenunruhen gründet Joseph Beuys im Juni 1967 die Deutsche Studentenpartei (DSP), die im Frühjahr 1970 zunächst in die Organisation der Nichtwähler, Freie Volksabstimmung umbenannt wird und im Juni 1971 in der Organisation für direkte Demokratie durch Volksabstimmung aufgeht. Neben anderen beteiligt sich insbesondere auch Stüttgen an den Aktionen und Projekten der Organisation. Von 1971 bis 1980 unterrichtet er als Kunsterzieher in Gelsenkirchen. Von 1980 bis 1986 ist er Geschäftsführer der Freien Internationalen Universität, die Beuys 1973 gemeinsam mit Willi Bongard, Georg Meistermann und Klaus Staeck im Raum 3 der Kunstakademie Düsseldorf initiiert, um das bestehende Bildungssystem zu ergänzen. Stüttgen bezieht sich als Künstler und Autor auf seinen Lehrer Beuys und setzt sich bis heute mit dem Erweiterten Kunstbegriff und der Sozialen Plastik auseinander. 1987 gründet er zusammen mit Brigitte Krenkers den OMNIBUS für direkte Demokratie und initiiert 2011 in Anknüpfung an Beuys die Ringgespräche, die wöchentlich jeden Donnerstag in Düsseldorf stattfinden. Auf Einladung von Schulen, Hochschulen, Initiativen und Unternehmen ist er in Deutschland und europaweit unterwegs. Stüttgen publiziert vielfach unter anderem zum Werk von Joseph Beuys, zum Thema der Sozialen Plastik und der direkten Demokratie, darunter „Freie Internationale Universität. Free International University. FIU. Organ des Erweiterten Kunstbegriffs für die Soziale Skulptur. Eine Darstellung der Idee und Entstehungsgeschichte der FIU“ (Argental 1987), „Der Erweiterte Kunstbegriff und Joseph Beuys’ Idee der Stiftung“ (Köln 1990), „Kunstwerk Volksabstimmung. Die spirituelle und künstlerische Dimension der Direkten Demokratie“ (gemeinsam mit Thomas Mayer, Wangen im Allgäu 2004) und „Der Ganze Riemen. Joseph Beuys – der Auftritt als Lehrer an der Kunstakademie Düsseldorf 1966–72“ (Köln 2008). 2004 wird Stüttgen für seine künstlerische Arbeit und sein gesellschaftliches Engagement als Honorary Fellow der Oxford Brookes University ausgezeichnet.

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