Café Deutschland

Im Gespräch mit der ersten Kunstszene der BRD

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Jürgen Schweinebraden

Jürgen Schweinebraden

Jürgen  Schweinebraden

Jürgen Schweinebraden

Jürgen Schweinebraden (geboren 1938 in Dresden, lebt und arbeitet in Niedenstein)

Jürgen Schweinebraden wächst in Dresden auf. 1956 lernt er Ralf Winkler (später A.R. Penck) in einem Dresdener Jazzklub kennen. 1959/60 absolviert Schweinebraden eine Ausbildung zum Kfz-Schlosser und studiert im Anschluss von 1960 bis 1965 Psychologie in Dresden. 1970 übersiedelt er nach Ost-Berlin, wo er ein Studium der Industriesoziologie aufnimmt. In den folgenden Jahren arbeitet Schweinebraden unter anderem im Deutschen Hygiene-Museum, beim Staatlichen Komitee für Rundfunk und Fernsehen und in der Psychiatrie der Medizinischen Akademie Dresden. Mitte der 1970er-Jahre wird er Leiter einer Ehe-, Familien- und Sexualberatungsstelle in Berlin-Treptow. Die erste Ausstellung mit frühen Arbeiten von A.R. Penck organisiert Schweinebraden 1973 in seiner Berliner Wohnung. Im Jahr darauf eröffnet er im Hinterhaus in der Dunckerstraße 17 in Berlin-Prenzlauer Berg mit der Gruppenausstellung „In Memoriam Pablo Picasso“ die EP Galerie Jürgen Schweinebraden. Die Galerie besteht bis 1980, gezeigt werden unter anderen: Bernd und Hilla Becher, Equipo Crónica, Josef Erben, Robert Filliou, Wolf Kahlen, Marek Konieczny, Peter Makolies, Marcel Odenbach, Roman Opałka, A.R. Penck, Michelangelo Pistoletto, Tomas Schmit, Petr Štembera und André Thomkins. 1975 erscheint die erste „Edition Jürgen Schweinebraden“, in der Folge entstehen zahlreiche Editionen, darunter von Georg Baselitz, Antonius Höckelmann, Thomas Kaminsky, Per Kirkeby, Jürgen Klauke, Rune Mields und A.R. Penck. 1978 wird Schweinebraden von seiner offiziellen Arbeitsstelle in der Sozialberatung suspendiert und stellt daraufhin einen Ausreiseantrag. Die Ausbürgerung erfolgt 1980, im November desselben Jahres siedelt er in die Bundesrepublik über. Dort ist er von 1982 bis 1986 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Nationalgalerie in Berlin. Von 1986 bis 1988 ist er Assistent des künstlerischen Leiters der „documenta 8“, von 1989 bis 1992 leitet er den Kunstverein in Hamburg. Unter seiner Autorschaft erscheinen unter anderem „Das Sisyphos-Syndrom. Vorfreude ist die schönste Freude. Hommage für Joseph Beuys“ (Niedenstein 1995), „Franz Erhard Walther. Bild und Sockel zugleich. Zeit ruht“ (Niedenstein 1997), „Die Gegenwart der Vergangenheit“ (Niedenstein 1998) und „Klaus Staeck. Umwelt auf dem Prüfstand. Plakate 1971–2001“ (Niedenstein 2001). Den Großteil seiner Sammlung übereignet Schweinebraden 2007 der Kunstsammlung der Städtischen Galerie Dresden.

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