Klaus Honnef (geboren 1939 in Tilsit, Ostpreußen, heute Russland, lebt und arbeitet in Bonn)
Klaus Honnef macht in Aachen am Kaiser-Karls-Gymnasium Abitur und studiert ab 1960 Soziologie und Geschichte an der Universität zu Köln. Bereits während des Studiums schreibt er für die „Kölnische Rundschau“, die „Düsseldorfer Nachrichten“ und die „Aachener Nachrichten“. Bei den „Aachener Nachrichten“ ist er ab 1965 Chefredakteur des Feuilletons. 1968 ist er Mitbegründer des Kunstvereins Gegenverkehr e. V. – Zentrum für aktuelle Kunst in Aachen. Als Leiter der Institution verantwortet Honnef Ausstellungen unter anderen mit Allan D’Arcangelo, Jan Dibbets, Rune Mields, Reiner Ruthenbeck, Gerhard Richter, Daniel Spoerri und Lawrence Weiner. 1970 wechselt Honnef nach Münster und wird Geschäftsführer des Westfälischen Kunstvereins. Unter seiner Leitung finden Ausstellungen von Hanne Darboven (1971), Reiner Ruthenbeck (1971), Dieter Krieg (1972), Sigmar Polke und Achim Duchow (1973), Jörg Immendorff (1973), Robert Ryman (1974) und Christian Boltanski (1974) statt. Zur „documenta 5“ 1972 organisiert Honnef zusammen mit Konrad Fischer die Abteilung „Idee + Idee/Licht“, in der mit Werken von Art & Language, John Baldessari, Robert Barry, Bernd und Hilla Becher, Mel Bochner, Hanne Darboven, Jan Dibbets, Peter Roehr, Lawrence Weiner und anderen ein besonderer Fokus auf die Konzeptkunst gelegt wird. 1974 wird Honnef am Rheinischen Landesmuseum in Bonn zunächst Leiter der Abteilung Wechselnde Ausstellungen, später der Abteilung Fotografie. Während seiner 25-jährigen Amtszeit verantwortet er unter anderem Einzelpräsentationen zum Werk von Anselm Kiefer (1977), Katharina Sieverding (1978), Jürgen Klauke (1981), Candida Höfer (1985), Herlinde Koelbl (1986), Isa Genzken (1988), Wolf Vostell (1992), Axel Hütte (1995) und Ulrike Rosenbach (1999). Für die „documenta 6“ 1977 organisiert Honnef zusammen mit Evelyn Weiss die Abteilungen Malerei und Fotografie. Er lehrt an zahlreichen Hochschulen und Universitäten, darunter 1980 an der Kunsthochschule Kassel im Fach Theorie der Fotografie, von 1997 bis 2001 an der Fachhochschule Hannover sowie von 2004 bis 2009 an der Bergischen Universität Wuppertal im Fachbereich Kunst- und Designgeschichte. Seit 2000 ist Honnef ausschließlich freiberuflich tätig. Seither verantwortet er unter anderem die Wanderausstellung „Bilder, die noch fehlten. Zeitgenössische Fotografie“ (gemeinsam mit Gabriele Honnef-Harling, 2000–2005) sowie die Ausstellungen „F.C. Gundlach. Das fotografische Werk“ (Haus der Photographie der Deichtorhallen Hamburg/Martin-Gropius-Bau, Berlin, 2008–2010) und „Hannes Kilian – Fotografien“ (Martin-Gropius-Bau, Berlin, 2009). Honnef ist Autor und Herausgeber zahlreicher Schriften und Texte, darunter „Concept Art“ (Köln 1971), „Hanne Darboven. Bismarckzeit“ (Köln/Bonn 1979), „Kunst der Gegenwart“ (Köln 1990), „Deutsche Fotografie. Macht eines Mediums 1870–1970“ (Köln 1997), „‚Nichts als Kunst …‘. Schriften zu Kunst und Fotografie“ (Köln 1997), „Wege der Kunstkritik. Texte zwischen Theorie und Künstlerlob“ (Köln 1999) und „Andy Warhol. 1928–1987“ (Köln 2015). 1988 wird Honnef von der Republik Frankreich mit dem Chevalier de L’Ordre des Arts et des Lettres ausgezeichnet, 2011 erhält er den Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photografie e. V. (DGPh). Er ist Mitglied der Internationalen Vereinigung der Kunstkritiker AICA und seit 2002 Vorsitzender der von ihm 1989 mitbegründeten Gesellschaft Photo-Archiv e. V. in Bonn.