Café Deutschland

Im Gespräch mit der ersten Kunstszene der BRD

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Lothar Schirmer

Lothar Schirmer

Lothar  Schirmer

Lothar Schirmer

Lothar Schirmer (geboren 1945 in Schmalkalden, lebt und arbeitet in München)

Ab 1953 wächst Lothar Schirmer zunächst in Köln und Recklinghausen auf, bevor er 1962 mit seiner Familie nach Bremen übersiedelt, wo er 1965 das Abitur ablegt. Bereits in dieser Zeit entdeckt er sein Interesse für zeitgenössische Kunst und erwirbt seine ersten Zeichnungen von Cy Twombly und Joseph Beuys. Von 1967 bis 1972 studiert Schirmer Wirtschaftswissenschaften an der Universität zu Köln. Im Anschluss ist er bis 1974 als Assistent der Geschäftsleitung in dem Münchener Verlag Droemer Knaur tätig. Gemeinsam mit Erik Mosel gründet er im April 1974 in München den Verlag Schirmer/Mosel. Neben „August Sander. Rheinlandschaften. Photographien 1929–1946“ (1975) und „Heinrich Zille. Photographien Berlin 1890–1910“ (1975) zählen „Joseph Beuys. Coyote“ (1976) sowie „Bernd & Hilla Becher. Fachwerkhäuser des Siegener Industriegebietes“ (1977) zu den frühen Publikationen des Verlags. Ab 1978 veröffentlicht Helmut Newton bei Schirmer/Mosel. Als einziger Gesellschafter übernimmt Schirmer 1986 die alleinige Geschäftsführung des Verlags. Mit Publikationen zu Andreas Gursky (1994, 1998), Candida Höfer (unter anderem 1993, 1999, 2005, 2012), Robert Mapplethorpe (unter anderem 1983, 1987, 1990, 1995), Cindy Sherman (unter anderem 1982, 1990, 2003, 2012) und Jeff Wall (1986, 1996, 2010, 2013) umfasst das Verlagsprogramm ab den 1980er-Jahren insbesondere zentrale Positionen der zeitgenössischen Fotografie. Begleitend zu den Publikationen entstehen außerdem künstlerische Editionen, unter anderen von Thomas Demand, Simone Nieweg, Jörg Sasse, Cy Twombly und Wim Wenders. Im September 1998 eröffnet Schirmer die Verlagsgalerie Schirmer/Mosel Showroom in den Münchener Hofgartenarkaden. Seither finden dort Buchpräsentationen, Lesungen und Ausstellungen mit Künstlern des Verlagsprogramms statt. Neben seiner Arbeit als Verleger ist Schirmer seit den 1960er-Jahren Jahren als Sammler tätig. Mit Werken von Bernd und Hilla Becher, John Cage, Hanne Darboven, Hans-Peter Feldmann, Andreas Gursky, Walter De Maria und Cindy Sherman umfasst die Sammlung vor allem zeitgenössische Fotografie und Konzeptkunst. Einen besonderen Schwerpunkt legt Schirmer auf das Werk von Joseph Beuys und Cy Twombly. Ausstellungen der Sammlung finden 1999 in der Kunsthalle Bremen und der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München sowie 2009 in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München statt. Schirmer wird unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (2014) und dem Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie (2016) geehrt.

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