Café Deutschland

Im Gespräch mit der ersten Kunstszene der BRD

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Rolf Ricke

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Rolf  Ricke

Rolf Ricke

Rolf Ricke (geboren 1934 in Kassel, lebt und arbeitet in Berlin)

Nach Abschluss der mittleren Reife absolviert Rolf Ricke in Kassel eine Ausbildung zum Musikhändler. Ab 1956 arbeitet er für den Elektronikkonzern Philips in Hamburg und wechselt 1962 zur US-amerikanischen Plattenfirma CBS Records nach Frankfurt am Main. Im Herbst 1963 eröffnet er in der Nähe der Kasseler Friedenskirche die Kleine Galerie Kassel. Unter dem Namen Galerie Ursula Ricke betreibt er ab dem Frühjahr 1964 neue Räumlichkeiten in Kassel. Ende des Jahrs 1964 gibt Ricke seine Arbeit bei CBS Records auf, um sich ausschließlich dem Aufbau seiner Galerie, nun Galerie Ricke, zu widmen. Für den Sammler Hans-Joachim Etzold reist er im Januar 1965 erstmals nach New York. Im März 1966 zeigt er in seiner Galerie die Ausstellung „11 Pop Artists“, in der unter anderem Arbeiten der US-amerikanischen Künstler Jim Dine, Roy Lichtenstein, Mel Ramos, James Rosenquist und Andy Warhol zu sehen sind. Als Mitglied des Vereins progressiver deutscher Kunsthändler nimmt Ricke 1967 in der Festhalle Gürzenich am ersten Kölner Kunstmarkt teil. Im Jahr darauf zieht er mit seiner Galerie ins Galeriehaus in der Lindenstraße 18–22 in Köln. Dort zeigt er im Herbst 1968 die ersten europäischen Einzelpräsentationen von Richard Serra und Keith Sonnier. Weiterhin stellt er Richard Artschwager (1969), Jo Baer (1969), Lee Lozano (1969), Bruce Nauman (1970) und Barry Le Va (1970) aus und legt damit einen besonderen Schwerpunkt auf Positionen der US-amerikanischen Minimal Art und Post-Minimal Art. In den 1970er- und 80er-Jahren zeigt er außerdem Peter Young (1972), Klaus Rinke (1973), Mel Bochner (1975), Robert Smithson (1980) und Donald Judd (1987). In den 1990er-Jahren ergänzt Ricke sein Galerieprogramm durch Positionen der jüngeren Gegenwartskunst, etwa Ingrid Calame, Steven Hull, Birgit Werres und Jeffrey Wisniewski. Im Dezember 2004 schließt er seine Galerie mit einer Ausstellung des japanisch-amerikanischen Künstlers Gajin Fujita. Seine Kunstsammlung wird 2002 im Neuen Museum Nürnberg unter dem Titel „Einfach Kunst. Sammlung Rolf Ricke“ erstmals öffentlich gezeigt. 2006 erwerben das MMK Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main (MMK), das Kunstmuseum St. Gallen und das Kunstmuseum Liechtenstein aus der Sammlung Rolf Ricke gemeinsam ein Konvolut von mehr als 150 Werken.

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