Café Deutschland

Im Gespräch mit der ersten Kunstszene der BRD

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Sarah Schumann

Sarah Schumann

Sarah  Schumann

Sarah Schumann

Sarah Schumann (geboren am 12. August 1933 in Berlin; gestorben am 3. Juli 2019 ebenda)

Sarah Schumann wächst in Senftenberg in der Niederlausitz als Kind von zwei Bildhauern auf. Mit 15 Jahren verlässt sie ihr Elternhaus und heiratet bald darauf den Kunsthändler Hans Brockstedt, mit dem sie in Hannover zusammenlebt. In ihrer ersten Einzelausstellung, 1953 in der Zimmergalerie Franck in Frankfurt am Main, zeigt Schumann „Schock-Collagen“ – Bilder, in denen ihre Erinnerungen an den Krieg sichtbar werden. Von 1960 bis 1963 lebt sie in London, wo das Institute of Contemporary Arts 1963 eine Einzelpräsentation ihrer Werke zeigt. Von 1963 bis 1968 lebt sie im Piemont in Italien und kehrt anschließend nach Berlin zurück. Dort schließt sie sich 1971 der feministischen Gruppe Brot und Rosen an und ist an der Herausgabe des „Frauenhandbuch Nr.1. Abtreibung, Verhütungsmittel“ (Berlin 1972) beteiligt. Ab 1974 arbeitet sie an der Organisation der Ausstellung „Künstlerinnen international 1877–1977“, die 1977 in Kooperation mit der neuen Gesellschaft für Bildende Kunst (nGbK) in der Orangerie des Schlosses Charlottenburg gezeigt wird. Schumann gestaltet für diverse Buch- und Zeitschriftenpublikationen die Cover, etwa für die Zeitschrift „Frauen und Film“ (1974–1982), für die 25-bändige Werkausgabe von Virginia Woolf im S. Fischer Verlag (Frankfurt am Main 1989–2008) sowie für zahlreiche weitere Publikationen des Alibaba-Verlags. Sie publiziert außerdem unter anderem im „Magazin Kunst“ (1975), in „Konkret“ (ab 1984) und in „Emma“ (2007). Gemeinsam mit der Filmemacherin Helke Sander entstehen die Filme „Macht die Pille frei?“ (1972) und „Männerbünde“ (1973). 1978 wird Schumann selbst in dem Film „Ein Bild von Sarah Schumann“ von Harun Farocki porträtiert. Einzelschauen ihres Werks finden unter anderem statt in: Galerie Parnass (Wuppertal, 1961, 1964), Galerie Jacques Kerchache (Paris, 1962), Galerie am Savignyplatz (Berlin, ab 1975), Kunstverein München (1976), Frankfurter Kunstverein (1978), Kunstverein in Hamburg (1983), Goethe-Institut, Chicago (1990), Elvehjem Museum of Art (Madison, Wisconsin, 1991), Galerie im Körnerpark (Berlin, ab 1992), Galerie A3 (Moskau, 1994), Galerie am Arkonaplatz (Berlin, 2005, 2013) und Orangerie Neuer Garten (Potsdam, 2013). Darüber hinaus ist Schumann in zahlreichen Gruppenausstellungen vertreten, darunter: „Junge Berliner Maler und Bildhauer“ (Goethe-Institut, Athen, 1967), „Collage 67“ (Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, 1967), „Frauen machen Kunst“ (Galerie Magers, Bonn/Kunstverein Wolfsburg, 1976), „Frauen sehen sich selbst“ (Wanderausstellung 1979), „La creación fémina, Mexico–Berlin“ (Foro de arte contemporáneo, Mexiko-Stadt, 1980), „Treffpunkt Parnass 1949–1965“ (Wanderausstellung, 1981/82), „Kunstszene Berlin (West) 86–89“ (Berlinische Galerie, 1989), „9. November 1989 – 5 Jahre danach“ (Haus am Lützowplatz, Berlin, 1994), „Mittenmang: Homosexuelle Frauen und Männer in Berlin 1945–1969“ (Schwules Museum, Berlin, 2003), „Life as a Legend: Marilyn Monroe“ (unter anderem The Women’s Museum: An Institute for the Future, Dallas/Art Gallery of Nova Scotia, Halifax/Chicago Cultural Center/Museum of Contemporary Art Jacksonville/The Andy Warhol Museum, Pittsburgh, 2006–2011) und „Was wir zeigen wollen“ (Heidelberger Kunstverein, 2014).

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