Thomas Bayrle (geboren 1937 in Berlin, lebt und arbeitet in Frankfurt am Main)
Thomas Bayrle wird 1937 als Sohn des Malers Alf Singer-Bayrle (1900–1982) und der Kunsthistorikerin Elisabeth Weiss (1908–1964) in Berlin geboren. 1940 wird die Familie nach Oberndorf im Spessart evakuiert und siedelt 1953 nach Frankfurt am Main über. Von 1956 bis 1958 wird Bayrle in einer Textilfabrik in Göppingen zum Weber ausgebildet, im Anschluss studiert er an der Werkkunstschule Offenbach (heute Hochschule für Gestaltung). 1961 gründet Bayrle gemeinsam mit seinem Studienkollegen Bernhard Jäger den Verlag Gulliver-Presse. 1966 erscheint dort das erste Buch von Ernst Jandl mit dem Titel „Hosi-Anna“, illustriert von Bayrle und Jäger. 1972 wird Bayrle Professor an der Städelschule in Frankfurt am Main. Dort ist er, unterbrochen nur von einer Gastprofessur 1995 an der Tohoku University in Sendai, Japan, bis 2002 tätig. Seine erste Einzelschau zeigt Bayrle 1963 unter dem Titel „DRUCK“ in der Galerie Bergsträsser in Darmstadt, die erste museale Einzelpräsentation findet 1964 im Städtischen Museum Göttingen statt, weitere Ausstellungen folgen: Galleria Apollinaire, Mailand (1968), Galerie La Pochade, Paris (1972), Goethe-Institut, San Francisco (1980), Frankfurter Kunstverein (1987), Seed Hall, Tokio (1989), Portikus, Frankfurt am Main (1990, 1994), Kunsthalle St. Gallen (1996), MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main (1997), Kōriyama City Museum of Art (1997), Städel Museum, Frankfurt am Main (2002), Museum Ludwig, Köln (2008), Museu d’Art Contemporani de Barcelona (2009), WIELS Centre d’Art Contemporain, Brüssel (2013), Museum Wiesbaden (2016), Städtische Galerie im Lenbachhaus, München (2016) und Institute of Contemporary Art, Miami (2016). Des Weiteren ist Bayrle in zahlreichen Gruppenausstellungen vertreten, darunter „Schrift und Bild“, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden (1963), „documenta 3“, Kassel (1964), „Between Poetry and Painting“, Institute of Contemporary Arts, London (1965), „Extra“, Städtisches Museum Wiesbaden (1966), „Serielle Formationen“, Studiogalerie im Studentenhaus der Goethe-Universität, Frankfurt am Main (1967), „Kunst und Politik“, Badischer Kunstverein, Karlsruhe (1970), „Contemporary Graphic“, Oxford Gallery, London (1971), „Der Einzelne und die Masse“, Kunsthalle Recklinghausen (1975), „documenta 6“, Kassel (1977), „Utopian Visions in Modern Art“, Hirshhorn Museum, Washington (1983), „von hier aus“, Halle 13 der Messe Düsseldorf (1984), „Ars Electronica“, Linz (1989), „Visions Urbaines“, Centre Pompidou, Paris (1994), „Shopping“, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Frankfurt am Main/Tate, Liverpool (2002), „Nation“, Frankfurter Kunstverein (2003), „50. Biennale von Venedig“ (2003), „Berlin–Moskau/Moskau–Berlin 1950–2000“, Martin-Gropius-Bau, Berlin (2003), „Of Mice and Men. 4. Berlin Biennale“, KW Institute for Contemporary Art, Berlin (2006), „The 6th Gwangju Biennale“ (2006), Biennale von Sydney (2008), „53. Biennale von Venedig“ (2009), „Ghost in the Machine“, New Museum, New York (2012), „documenta 13“, Kassel (2012), „International Pop“, Walker Art Center, Minneapolis (2015) und „The EY Exhibition. The World Goes Pop“, Tate Modern, London (2015). Bayrle wird vielfach ausgezeichnet, etwa mit dem Prix Ars Electronica (1995), der Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt am Main (2007) und dem Arnold-Bode-Preis der documenta-Stadt Kassel (2012).