Café Deutschland

Im Gespräch mit der ersten Kunstszene der BRD

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Wulf Herzogenrath

Wulf Herzogenrath

Wulf  Herzogenrath

Wulf Herzogenrath

Wulf Herzogenrath (geboren 1944 in Rathenow, lebt und arbeitet in Berlin und Köln)

Nach seinem Abitur in Bielefeld studiert Wulf Herzogenrath ab 1963 Kunstgeschichte, Archäologie und Volkskunde in Berlin, Bonn und Kiel. 1967/68 erarbeitet er für den Württembergischen Kunstverein in Stuttgart den Katalog „50 Jahre Bauhaus“ und betreut die Ausstellungstournee durch acht unterschiedliche Länder. Seine Promotion über die Wandbilder von Oskar Schlemmer legt er im Anschluss 1970 bei Herbert von Einem an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn ab. 1971 übernimmt Herzogenrath die Leitung des Kunstrings am Museum Folkwang in Essen und initiiert dort die Vortragsreihe „Selbstdarstellung – Künstler über sich“, an der sich unter anderen Joseph Beuys, Hans Haacke, Otto Piene und Timm Ulrichs beteiligen. Mit 28 Jahren wird Herzogenrath 1973 Direktor des Kölnischen Kunstvereins, wo er Nam June Paik 1976 die erste institutionelle Einzelausstellung ausrichtet. Weiterhin zeigt er dort unter anderem Schauen von Rebecca Horn (1977), Daniel Spoerri (1979), Isa Genzken (1982), John Cage (1983), Ulay und Marina Abramović (1985), Ulrich Rückriem (1987) und Giulio Paolini (1988). Im Organisationskomitee der documenta 6 (1977) und 8 (1987) verantwortet Herzogenrath unter der Leitung von Manfred Schneckenburger den Bereich Videokunst. 1980 gehört er zu den Mitbegründern der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine (ADKV) und ist bis 1988 auch ihr Vorsitzender. Ab 1989 ist Herzogenrath als Hauptkustos der Neuen Nationalgalerie in Berlin maßgeblich am Aufbau des Museums Hamburger Bahnhof beteiligt. Von 1994 bis 2011 ist er Direktor der Kunsthalle Bremen, wo er unter anderem Ausstellungen von Nam June Paik (1999), Ulrike Rosenbach (2005), Günther Uecker (2005) und Wolf Vostell (2006)n zeigt. Im Jahr 2006 organisiert er dort zudem die groß angelegte Themenausstellung „40jahrevideokunst.de – Die 60er“. Seit 1995 lehrt Herzogenrath als Honorarprofessor an der Hochschule für Künste Bremen. 2006 wird er als Mitglied der Sektion Bildende Kunst in die Akademie der Künste in Berlin aufgenommen. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Publikationen, darunter „Oskar Schlemmer. Die Wandgestaltung der neuen Architektur“ (München 1973), „Die 60er Jahre. Kölns Weg zur Kunstmetropole. Vom Happening zum Kunstmarkt“ (Köln 1986), „Video-Skulptur in Deutschland seit 1963“ (Stuttgart 1994), „Nam June Paik. Fluxus/Video“ (Bremen 1999) und „Marcel Odenbach, das im Entwischen Erwischte“ (Köln 2008). 2011 erhält Herzogenrath die Bremische Medaille für Kunst und Wissenschaft.

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