1957 habe ich Herrn
Schmela in
Düsseldorf aufgesucht und gesagt: „Ich bin Dramaturg bei Sellner in
Darmstadt und mache jetzt mit Klaus Brehmer,
Daniel Spoerri, Robert Filliou und
Yves Klein etc. bei
Iris Clert Iris Clert (1917 Athen – 1986 Cannes) führte von 1955 bis 1971 eine Galerie in Paris. Ihr Programm umfasste Künstler aus dem Umfeld des Nouveau Réalisme. Insbesondere mit Präsentationen von Arman, Yves Klein und Jean Tinguely galt die Galerie ab Anfang der 1960er-Jahre als ein wesentlicher Kristallisationspunkt neuester Kunstentwicklungen. eine Auseinandersetzung über dieses Problem
,Kunstmarkt‘. Was ist Ihrer Meinung nach die Letztbegründung für Ihr Metier? Sie sind Kunsthändler, Galerist, Sie wollen etwas verkaufen.“ – „Ja, selbstverständlich, Verkaufen ist die entscheidende Mittlungsform.“ – „Ja, warum? Sagen Sie mal, warum das Bezahlen in Geld die entscheidende Form des richtigen Reagierens auf einen Anspruch von Künstlern sein soll? Können Sie mir das mal klarmachen?“ Da hat er ganz kühl gesagt: „Dann können Sie mal ein bisschen hier bleiben. Probieren Sie es mal aus. Wenn ein Herr mit Staubmantel und einem Schirm überm Arm, einem Hut in der Hand beziehungsweise auf dem Kopf in die Galerie kommt, müssen Sie ihn sofort aufs Freundlichste in die neueste Diskussion über die Dinge, die hier ausgestellt sind, verwickeln. Dann wird er ganz kribblig werden, denn Sie reden mit ihm über etwas, dem er überhaupt nicht folgen kann. Er weiß gar nicht, was der Blödsinn soll. Und dann wird er Ihnen, wenn er intelligent ist, nach ganz kurzer Zeit sagen: ,Hören Sie auf mit dem Gerede, ich kaufe es‘. Wer kauft, braucht keine Argumente.“ Das heißt, damals galt: Nicht der Marktpreis ist das letzte Argument, sondern die Entlastung von den Argumenten. Die Leute, die Kunst kauften, hatten eine besonders geniale Form zu insinuieren, dass sie etwas wussten, nämlich die Gründe dafür, warum es Kunst ist, sonst hätten sie es ja nicht gekauft. Der Witz aber war, dass sie es gerade gekauft haben, um die Diskussion, warum das Kunst ist, loszuwerden.