Ich habe in Konstanz studiert. Dort lernte ich Ingvild Otto kennen, die heute als Ingvild Goetz
Ingvild Goetz (geb. Ingvild Otto; * 1941 Kulm, Westpreußen, heute Polen) ist eine Galeristin und Kunstsammlerin. 1969 gründete sie den Grafikverlag edition art in progress in Konstanz. Ab 1973 führte sie die Galerie art in progress, die in Zürich eröffnet wurde, sich dann bis 1975 in München befand und anschließend bis zur Schließung 1984 in Düsseldorf betrieben wurde. Ingvild Goetz baute eine umfangreiche Sammlung zeitgenössischer Kunst auf. Darin sind Positionen der Arte povera, der Young British Artists und der konzeptuellen Fotografie vertreten. Seit 1993 werden die Sammlungsbestände in einem neu errichteten Museumsgebäude im Münchener Stadtteil Oberföhring präsentiert. in der Szene bekannt ist. Ihr Vater
Werner Otto (1909 Seelow – 2011 Berlin) war ein Unternehmer, der 1949 in Hamburg einen Versandhandel für Schuhe eröffnete. Daraus entstand in den darauffolgenden Jahren der Konzern Otto-Versand. war im Versand tätig, und sie wollte eine Versandgalerie machen. Darüber kamen wir ins Gespräch. Ich bin aus dem Ruhrgebiet, aus Bochum, nahe am Rheinland gelegen. Und Ingvild Goetz fragte mich: „Können Sie dort nicht mal ein paar Künstler interviewen, ob sie mitmachen würden? Ob sie auch Editionen produzieren würden?“ Ich war dann zum Beispiel bei Gerhard
Richter. Das waren noch eigentümliche Zeiten: Er bot mir ein Bild an, ein Porträt
Gerhard Richter, „Portrait Kühn“, 1970. von Heinz Kühn. Dafür wollte er 5.000 D-Mark haben, da habe ich gesagt: „Herr Richter, ich habe keine 5.000 D-Mark, ich bin Studentin!“ Ich war auch bei Günther
Uecker und unter anderem bei Wolf
Vostell Wolf Vostell (1932 Leverkusen – 1998 Berlin) war ein deutscher Künstler, der vor allem durch seine Installationen und Happenings bekannt wurde. Ab 1953 absolvierte er zunächst eine Lehre als Fotolithograf in Wuppertal, bevor er 1955 sein Studium der freien Kunst an der École nationale supérieure des beaux-arts in Paris begann. Im November 1970 zeigte er erstmals eine Auswahl seiner Werke in der Galerie Inge Baecker in Bochum. Vostell galt als enger Freund von Allan Kaprow und Boris Lurie. . Wir verstanden uns sofort sehr gut, weil seine Kunst dialogisch ist und ich in Konstanz bei Karen Bartel Unterricht in dialogischer Logik genommen hatte. Sehr schnell waren wir in einem sehr intensiven Gespräch. Er hat auch eine sehr schöne Grafik für die Ingvild-Otto-Edition gemacht. Der Kontakt blieb bestehen, und als ich meinen Abschluss hatte, sagte er: „Warum eröffnen Sie nicht selbst eine Galerie? Ich helfe Ihnen dabei.“ Hinzu kam, dass
1970 die „Happening & Fluxus“-Ausstellung
„Happening & Fluxus“, Kölnischer Kunstverein, Köln, 06. November 1970 – 06. Januar 1971. in
Köln stattfand. Die habe ich besucht.
Vostell, Joseph
Beuys und die ganze Korona waren da. Auch Allan
Kaprow Allan Kaprow (1927 Atlantic City, New Jersey – 2006 Encinitas, Kalifornien) war ein Künstler, der Ende der 1950er-Jahre zu den Begründern der Happening-Bewegung gehörte. Ab 1971 zeigte er seine Arbeiten regelmäßig in der Galerie Inge Baecker in Bochum. Kaprow war unter anderem auf der documenta 6 (1977) und 8 (1987) vertreten. , der sagte: „Ich bringe sie Ihnen nach Bochum.“ Und dann waren sie alle da: Dick
Higgins, Ben Vautier, die ganze Bande. Es bestand von Anfang an ein guter Kontakt mit ihnen. Und
Vostell ließ nicht locker: „Mach doch eine richtige Galerie.“