Als ich Anfang der 80er-Jahre dann den Vertrag hatte, bin ich losgezogen und habe versucht, die Bilder international zu platzieren. Erfolg hatte ich damit in
New York bei Xavier
Fourcade und bei Ileana
Sonnabend, die beide auch Kataloge zu den Ausstellungen herausgegeben haben. Sie haben im Vorfeld beide 100-prozentig abgelehnt, eine Ausstellung zu übernehmen, wenn ich eine andere Ausstellung bei dem jeweils anderen Händler mache. Aber ich merkte, dass das Interesse für
Baselitz vorhanden war, wusste, dass ich eine starke Stellung hatte, und habe gesagt: „Wenn ihr das nicht wollt, lassen wir es eben sein.“ Sie haben es dann beide gemacht, und dasselbe Spiel habe ich dann in London mit Waddington
Leslie Waddington (1934 Dublin – 2015 London) war ein Galerist. Er eröffnete 1966 die Waddington Galleries in der Londoner Cork Street und zeigte unter anderem Carl Andre, Axel Hütte, Robert Indiana, Agnes Martin und Andy Warhol. Die „Helden“-Bilder von Baselitz waren 1984 in der Galerie ausgestellt. 2011 ging die Galerie in die Waddington Custot Galleries über. und Anthony
d’Offay Anthony d’Offay (* 1940 Sheffield, Großbritannien) führte von 1965 bis 2001 eine Galerie in London. Neben zeitgenössischen Positionen aus England und den USA zeigte er mit Joseph Beuys, Anselm Kiefer und Gerhard Richter auch wichtige Künstler aus Deutschland. Im Frühjahr 1985 stellte Georg Baselitz mehrere seiner „Helden“-Bilder“bei d’Offay aus. Seit Schließung der Galerie im Jahr 2001 arbeitet d’Offay am Aufbau der renommierten Sammlung ARTIST ROOMS. gespielt. Die beiden haben ebenfalls eine Ausstellung gemacht, jeder mit einer anderen Gruppe von Bildern. Und auf diese Art und Weise war Baselitz in ganz kurzer Zeit bei 100.000 D-Mark pro Bild, weil diese Galerien natürlich eine kaufkräftige Kundschaft hatten. Was sie verkauften, waren eingeführte Marken. Eine Galerie ist eine Marke, und in dem Moment, wo ein Künstler da ausstellt, ist die Kunst automatisch glaubwürdig. Das ist der Weg, als Künstler erfolgreich zu werden. Wenn er sehr erfolgreich werden will, dann bemüht er sich darum, alle Galerien, die Einnahmen und Glaubwürdigkeit haben, für sich zu kassieren. Baselitz hat das hinterher systematisch gemacht. Er hat dann in Amerika auch noch bei Pace und anderen ausgestellt.